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Ressourcen für Betroffene

Collage with court building in background, and in the foreground: flowers, open hands, and watering can.

Droht dir ein Gerichtsverfahren?

Du bist nicht allein! Von Rassismus betroffene Menschen werden überproportional oft kriminalisiert und härter bestraft. Bestrafung schafft aber keine Gerechtigkeit! Hier findest du einige Organisationen, die dir helfen können, wenn du von der Polizei kontrolliert wurdest, einer Straftat beschuldigt wirst und/oder ein Gerichtsverfahren bevorsteht:

Beratung und Rechtsberatung

1) Beratung für Opfer von Racial Profiling und rassistischer Polizeigewalt bei ReachOut e.V.

Was ist das? ReachOut ist eine Beratungsstelle für Opfer von rechter und rassistischer Gewalt in Berlin. ReachOut berät Opfer von Racial Profiling und rassistischer Polizeigewalt. Du kannst dich an ReachOut wenden, um Rat und Unterstützung bei der Suche nach eine*r Anwältin*in zu bekommen, psychosoziale Hilfe zu erhalten und/oder jemanden zu finden, der dich zu Gerichtsterminen begleitet.

Für wen? Menschen, die von racial profiling oder rassistischer Polizeigewalt betroffen sind

Kontakt: E-Mail beratung@reachoutberlin.de oder telefonisch unter 030/ 69 56 83 39

Adresse: Kopernikusstr. 23 (Hinterhaus 2. Etage) 10245 Berlin-Friedrichshain

Weitere Informationen: https://www.reachoutberlin.de/

2) Beratung zum Straf- und Migrationsrecht bei CoLab

Was ist das? Kostenlose juristische Erstberatung zu Fragen des Straf- und Migrationsrechts. Wenn du einen unsicheren Aufenthaltsstatus hast und/oder dir ein Strafverfahren droht, kannst du hier eine kostenlose Rechtsberatung in Anspruch nehmen. Du solltest dich an die Beratung wenden, wenn du dir Sorgen darüber machst, wie sich eine strafrechtliche Verurteilung auf dein Bleiberecht in Deutschland auswirken könnte. Die Beratung ist mittwochs von 15 bis 18 Uhr geöffnet und findet im Colab (Görlitzer Park) statt.

Für wen? Personen, die eine Rechtsberatung zum Straf- und/oder Migrationsrecht benötigen

Kontakt: Anmeldung bei Paula (0176 45852574) / Sarah (0176 15283032) oder per E-Mail an colab-wrangel@gangway.de

Adresse: CoLab Görli, Görlitzer Straße 1-3, im Görlitzer Park, 10997 Berlin

Weitere Informationen: https://gangway.de/teams/colab-goerli/

3) Beratung zum Straf- und Migrationsrecht in der Roten Lilly

Was ist das? Kostenlose juristische Erstberatung zum Straf- und Migrationsrecht. Wenn du einen unsicheren Aufenthaltsstatus hast und/oder dir ein Strafverfahren droht, kannst du hier eine kostenlose Rechtsberatung in Anspruch nehmen. Du solltest dich an die Beratung wenden, wenn du dir Sorgen darüber machst, wie sich eine strafrechtliche Verurteilung auf dein Bleiberecht in Deutschland auswirken könnte.

Die Sprechstunde findet jeden zweiten und vierten Freitag im Monat zwischen 17.00 und 19.00 Uhr statt.

Für wen? Personen, die eine Rechtsberatung zum Straf- und/oder Migrationsrecht benötigen

Adresse: Stadtteilladen Rote Lilly, Emser Str. 114, 12051 Berlin-Neukölln

Weitere Informationen: https://gegenmacht.jetzt/events/

4) Strafbefehlsberatung (sog. gelber Brief Beratung)

Was ist das? Personen, die einen Brief mit einer gerichtlichen Entscheidung ohne Verhandlung, auch Strafbefehl genannt, erhalten, können sich montags und donnerstags von 15 bis 18 Uhr allgemein über das weitere Vorgehen beraten lassen. Es ist wichtig, sich schnell beraten zu lassen, da gegen diese Entscheidung nur innerhalb von 14 Tagen Einspruch eingelegt werden kann. Wird kein Einspruch eingelegt, wird die im Schreiben genannte Strafe rechtskräftig.

Für wen? Personen, die ein Schreiben mit einem Schnellverfahren erhalten haben, das in der Regel einen Strafbefehl enthält.

Kontakt: 030 / 4036 579 30

Adresse: Köpenicker Str. 175, 10997 Berlin

Weitere Informationen: https://www.strafbefehlsberatung.de/

5) Kontakt- und Beratungsstelle für Flüchtlinge und Migrant*innen (KuB)

Was ist das? Beratung von Geflüchteten und Migrant*innen zum Asylverfahren, psychosoziale Beratung und weitere Unterstützungsangebote. Die Beratung umfasst das Asylverfahren, Abschiebungsfragen, die Beantragung oder Verlängerung von Aufenthaltserlaubnissen, die Aussetzung der Abschiebung (Duldung) und Möglichkeiten des legalen Aufenthalts. Die Beratung findet persönlich montags, dienstags, donnerstags und freitags von 9 bis 13 Uhr statt, die Anmeldung beginnt um 9 Uhr.

Für wen? Geflüchtete und Migrant*innen mit Wohnsitz in Berlin oder Brandenburg

Kontakt: 030 / 614 94 00

Adresse: Oranienstr. 159, 10969 Berlin-Kreuzberg

Mehr Informationen: https://kub-berlin.org/

Die genannten Rechtsberatungsstellen bieten häufig kostenlose Erstberatungen an, sind aber nicht immer in der Lage, die Betroffenen in ihren Verfahren zu vertreten. Sie können dich jedoch möglicherweise an einen Anwalt verweisen und/oder dir bei der Beantragung einer Pflichtverteidigung durch das Gericht helfen.

Solidarität im Gericht

Du musst nicht allein zum Prozess gehen*. Wir sind solidarisch mit allen Menschen, die kriminalisiert werden. Wenn du möchtest, dass wir dich zu deiner Verhandlung begleiten und dein Verfahren dokumentieren, dann melde dich bei uns. Schreib uns eine E-Mail (info@justice-collective.org) oder eine Nachricht an unsere Courtwatch-Hotline in der Sprache, die du am besten kannst. Du kannst uns über Whatsapp, Signal oder Telegram erreichen: 0176 41061559.

Wenn du im Zusammenhang mit deiner Solidarität mit einem freien Palästina kriminalisiert wurdest, kannst du dich auch an solidarischeprozessbegleitung@protonmail.com wenden, wenn du möchtest, dass dich jemand zum Gericht begleitet und deinen Prozess dokumentiert.

*Wir sind selbstorganisiert und können keine Rechtsberatung anbieten. Wenn du eine Anwält*in suchst, können wir dir eine Liste von Anwält*innen geben, von denen wir wissen, dass sie an der Seite ihrer Mandant*innen für das beste Ergebnis kämpfen. Wir können solidarisch deine Verhandlung begleiten und es dokumentieren, so dass du einen Bericht erhältst, den du mit deiner Verteidigung teilen kannst, oder den du nutzen kannst, um deine Geschichte zu teilen.

Finanzielle Unterstützung

1) Notfallfonds gegen Strafen

Ab Februar 2025 möchte Justice Collective Menschen helfen, ihre Geldstrafen zu bezahlen. Unser Ziel ist es, Menschen zu unterstützen, die von einer Ersatzfreiheitsstrafe bedroht sind und/oder keine Mittel haben, um ihre Geldstrafen zu bezahlen, und wir sammeln derzeit Spenden für dieses Ziel. Wir hoffen, in Fällen, in denen momentan keine andere Unterstützung verfügbar ist, einen Beitrag von bis zu 500 € beisteuern zu können. Bitte wendet euch an uns, wenn ihr Hilfe braucht, oder klickt hier, um für unseren Fond zu spenden.

2) KOP-Rechtshilfefonds

Der KOP-Rechtshilfefonds bietet Opfern rassistischer Polizeigewalt finanzielle Unterstützung und soll es den Betroffenen ermöglichen, sich gegen das ihnen zugefügte Unrecht durch rechtliche Schritte und/oder Pressearbeit zu wehren. Für weitere Informationen kontaktiere info@kop-berlin.de.

3) Freiheitsfonds

Sitzt du gerade eine Haftstrafe ab (oder bist du kurz davor), weil du deine Geldstrafe für das Fahren mit den öffentlichen Verkehrsmitteln ohne Fahrschein nicht bezahlen konntest? Dann fülle dieses Formular aus und schicke es an info@freiheitsfonds.de. Der Freiheitsfonds befreit Menschen, die eine sogenannte Ersatzfreiheitsstrafe verbüßen, weil sie ihre Geldstrafe nicht bezahlt haben, nachdem sie für Fahren ohne Fahrschein verurteilt wurden.

4) Sanktionsfrei

Wenn du Geld vom Jobcenter bekommst, aber eine Sanktion erhalten hast oder das Jobcenter dich nicht rechtzeitig bezahlt hat, kannst du dich an info@sanktionsfrei.de wenden, um die Kosten vorübergehend zu decken. Sanktionsfrei unterstützt dich auch bei rechtlichen Schritten gegen das Jobcenter, um das Problem zu lösen.

5) 3ezwa - Palästina Rechtshilfefonds

Wurdest du bei einer Demonstration in Solidarität mit Palästina verhaftet? 3ezwa wurde von einem Bündnis von pro-palästinensischen Aktivist*innen und Organisationen gegründet. Ziel des Vereins ist es, finanzielle und rechtliche Unterstützung für all diejenigen bereitzustellen, die aufgrund ihrer Palästina-Solidarität Repression erfahren. Weitere Informationen dazu findest du unter https://3ezwa.de/

Ähnliche Ressourcen und Links

Diskriminierung melden - ADNB (anonym oder personenbezogen)

Kenne deine Rechte bei rassistischer Polizeigewalt - Broschüre von KOP (DE)

Was darf die Polizei? Was darf sie nicht? - Beitrag KOP (DE)

Formular für den Antrag auf Ratenzahlung von Geldstrafen

Formular für den Einspruch gegen einen Strafbefehl

Wege durch den Knast - Praktischer Leitfaden und Adressen

Für Familienangehörige und Unterstützer*innen

Glossar für Dolmetscher und Sprachmittler im Kontext von Flucht und Migration - Deutsch, Englisch, Französisch, Arabisch, Persisch, Türkisch

Glossar für Dolmetscher und Sprachmittler im Kontext von Flucht und Migration - Deutsch, Russisch, Spanisch, Albanisch, Portugiesisch

Leitfaden zum Filmen bei der Polizei (DE/EN/FR/AR/ES/IT/BR)

Karte der Beratungsangebote für Zugewanderte, BfZ (Wohnen, Gesundheit, Bildung, Soziales, Anti-Gewalt und mehr). Diese Übersicht kann zur Orientierung nützlich sein, aber wir können die Qualität der einzelnen aufgeführten Beratungsstellen nicht bewerten.

Das Justice Collective hat sich bemüht, qualitativ hochwertige und rassismuskritische Ressourcen in der Community zu finden. Wir übernehmen jedoch keine Verantwortung oder Haftung für die von anderen Organisationen angebotenen Dienstleistungen.